Von der „Knaben-Rettungsanstalt“ mit „Arme- Töchter-Anstalt“
zum modernen Jugendhilfeverbund
1.10.1850: Einweihung des Rettungshauses im Hallerschloß, Puckenhof
Die Eröffnung des Rettungshauses geht auf die Initiative des Erlanger Stadtvikars Dr. J. Schunk nach einer Rede von J.H. Wichern vor dem „Erlanger Verein für Armenpflege“ am 22.06.1849 zurück.
1922: Vom Knabenrettungshaus zur Erziehungsanstalt
Unter der Leitung des Hauptlehrers E. Grünbauer entwickelt sich das Heim in eine modellhafte, neuzeitliche Erziehungsanstalt. Schlösser und Gitter werden abgeschafft. Musik in der Erziehung erhält einen hohen Stellenwert. Vorläufer der heutigen „Erlebnispädagogik“ werden eingeführt. Das „Reichsjugendwohlfahrtsgesetz“ verringert die materielle Unsicherheit der sozialen Einrichtung.
1933 – 1945: Nationalsozialismus
Es gelang zwar dem „Verein für die Evang. Erziehungsanstalt“ die Integration in die nationalsozialistischen Massenorganisationen zu verhindern, trotzdem wird der Heimleiter als Mitglied der NSDAP vorübergehend von den Amerikanern inhaftiert und vom Träger nicht mehr als Leiter akzeptiert bzw. entlassen.
1950: Namesänderung:
Nach dem 100. Geburtstag wird die „Erziehungsanstalt“ im Jahr 1952 in die „Evangelische Jugendheimstätte Puckenhof“ umbenannt. In den folgenden Jahren werden lange notwendige Baumaßnahmen realisiert.
1965: Beendigung der Mitarbeit in der Landwirtschaft
Die Mitarbeit in der Landwirtschaft als Teil des Erziehungsplanes wird aufgrund des Verbotes der Kinderarbeit eingestellt.
1967: Sonderschulgesetz
Aufgrund der Einführung des Sonderschulgesetztes wird aus der bisherigen Heim-Volkschule die Schule zur Erziehungshilfe der Evang. Jugendheimstätte Puckenhof.
1973: Einweihung des Schulhaus-Neubaus
1978: Eröffnung der ersten Aussenwohngruppe, „Hallerhaus“:
Im Rahmen des Heimdifferenzierungs-Programms wird die erste Außenwohngruppe als Familienwohngruppe gegründet.
1979: Gründung der Heilpädagogischen Tagesstätte
mit 6 Kindern betreut durch eine Erzieherin und eine Praktikantin. Bis 1987 wächst die Heilpädagogische Tagesstätte auf acht Gruppen mit insgesamt 64 Kinder an.
1981: Eröffnung der zweiten Aussen-wohngruppe, „Ruhsteinhaus“
1983: Eröffnung der Jugendwohngruppe, „Cedernhaus“ in Erlangen
1993: Eröffnung der „Villa Kunterbunt“ einer Gruppe der Heilpädagogischen Tagesstätte für Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren.
1994: Veränderung vom heilpädagogisch orientierten Heim mit heilpädagogischen Plätzen zu den Heilpädagogischen Wohngruppen.
1997: Erweiterung und Umbau der Schule zur Erziehungshilfe für 11 Klassen mit einer dreijährigen Eingangstufe
1997: Gründung der Abteilung für Ambulanten Hilfen:
Erweiterung des Jugendhilfe-verbundes um eine „Ambulante Abteilung“ mit der Aufgabenstellung: Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe, Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung,Betreutes Einzelwohnen.
2000: Namensänderung:
Umbenennung von „Evang. Jugend-heimstätte Puckenhof“ in
„Der Puckenhof” e.V.,
Evang. Jugendhilfeverbund
2001: Eröffnung der 1. Heilpädagogischen Fünf-Tage-Gruppe, „Calvins“
Acht Kinder und Jugendliche werden in dieser Gruppe von Sonntagabend bis Freitagnachmittag betreut und gefördert.
2002: Eröffnung der Heilpädagogisch orientierten Tagesstätte (HPoT) in Höchstadt:
Aufgrund des Beschlusses des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Erlangen-Höchstadt wird der Puckenhof beauftragt eine HPoT in Höchstadt zu errichten. Ein Jahr später wird die HPoT in Höchstadt aufgrund des hohen Bedarfs um eine Gruppe erweitert.
2002: Heilpädagogisch orientierte Tagesstätte Spardorf
Übernahme der Trägerschaft der Heilpädagogisch orientierten Tagesstätte am Sonderpädagogischen Förderzentrum, Erich-Kästner-Schule in Spardorf
Ab 2003: Nachmittagsbetreuung an öffentlichen Schulen
Eröffnung von Pädagogischen Nachmittagsbetreuung später Offene Ganztagsschule (OGS) an 7 Schulen vom Förderzentrum bis hin zum Gymnasium im Landkreis Erlangen-Höchstadt und in Nürnberg.
2005: Konzeptionelle Veränderung der Gruppe Hummeln in die 2. Heilpädagogische Fünf-Tage-Gruppe
2007: Eröffnung der therapeutischen Wohngruppe für psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Buckenhof und gleichzeitige Schließung der Jugendwohngruppe, Cedernhaus.
2008: Eröffnung eines Kinderhortes an der Grundschule in Eckental/Eschenau, gefolgt von der Eröffnung eines Kinderhortes an der Grundschule in Eckenhaid
Ab 2008: Übernahme der Trägerschaft der Jugendsozialarbeit an Schulen
Zunächst für das Don-Bosco-Förderzentrum und die Mittelschule in Höchstadt a.d. Aisch, später für die Mittelschulen in Herzogenaurach (2009), Eckental (2009), Röttenbach (2012), das Erich-Kästner-Förderzentrum (2012), die Realschule in Höchstadt (2013) und die private Schule des Liebfrauenhauses in Herzogenaurach (2014).
2009: Übernahme der Trägerschaft einer Mittagsbetreuung an der Grundschule in Hannberg / Gemeinde Heßdorf
2011: Konzeptionelle Veränderung der Heilpädagogisch orientierten Tagesstätte (HPoT) in Höchstadt a.d. Aisch in eine Heilpädagogische Tagesstätte (HPT)
2014: Konzeptionelle Erweiterung der Heilpädagogischen Außenwohngruppen, „Ruhsteinhaus“ und „Hallerhaus“ in Heilpädagogische Wohngruppen mit therapeutischen Plätzen.
2015: Start der Abteilung „Wohnprojekte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ mit einer heilpädagogischen Wohngruppe für 8 Jugendliche in Röttenbach (ERH), 2 sozialpädagogischen Wohngruppen für je 10 Jugendliche in Adelsdorf und Dechsendorf, 2 teilzeit betreuten Wohngruppen für 4 bzw. 3 Jugendliche in Adelsdorf und Buckenhof und 2 Plätzen betreutes Wohnen in Uttenreuth
2016 – 2020 : Wandel der Mittagsbetreuung Hannberg zu einem Hort.
2020: Entwicklung der HPoT Spardorf zu einer Heilpädagogischen Tagesstätte. Reduzierung der Kinderzahl von 12 SP-Plätzen zu 2 SP-Plätzen und 8 HPT-Plätzen sowie Aufstockung des Fachdienstes
2021: Entwicklung von unterstützenden Personalangeboten im Bereich von gebundenen Ganztagsschulen.